LKW-Streik: Versorgungslage in Spanien spitzt sich zu
LKW-Streik: Versorgungslage in Spanien spitzt sich zu
22. März 2022 Ralf Streck
Billigtankstellen ohne Sprit und geschlossene Supermärkte - selbstständige Fahrer streiken seit neun Tagen. Verbände drohen mit Ultimatum. Die sozialdemokratische Regierung steht unter Druck
Die Versorgungslage in Spanien spitzt sich nach mehr als einer Woche LKW-Streik immer weiter zu.
Zum Teil haben Billig-Tankstellen keinen Sprit mehr. Supermärkte werden wegen fehlenden Produkten zum Teil geschlossen. Auch andere Produkte werden knapp oder sind zum Teil nicht mehr erhältlich, weil viele selbstständige LKW-Fahrer streiken.
So fahren zum Beispiel auch viele Fischer wegen hoher Treibstoffpreise derzeit nicht aus. Zum einen ist die Fischerei kaum noch rentabel, zum anderen fürchten sie, ihre Fangquoten aufzubrauchen, aber dann auf dem Fisch sitzenzubleiben, da keine LKW ihn abtransportieren. Deshalb bleibt zum Beispiel die baskische Küstenfischereiflotte weiter in den Häfen.
Schon seit einer Woche fahren die "Arrantzales" nicht mehr aus. Täglich werde man nun eine Entscheidung treffen, erklärt Miren Garmendia, die Generalsekretärin der Fischervereinigung Itsas Etxea in Donostia-San Sebastián. Man hofft auf ein Einlenken der Regierung, damit die endlich etwas tut, um die explodierten Treibstoffpreise zu senken.
Die Lage für den Sozialdemokraten Pedro Sánchez, der eigentlich erst am 29. März eine Entscheidung treffen wollte, wird schwieriger. Bisher konnte er noch so tun, als handele es sich bei den Fahrern nur um eine radikale Minderheit. "Das ist kein Streik, sondern ein Boykott", erklärte etwa die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño vergangene Woche.
Verhandeln ist bekanntlich nicht gerade eine Tugend der Regierung, die sich weigert, mit den Truckern zu sprechen und damit die Lage verschärft.
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