Russlands Wirtschaft wächst schwächer als der Kreml es wünscht

Ein kalter Winter in Moskau - und frostig sieht es auch für die russische Wirtschaft aus. Das russische Bruttoinlandsprodukt wuchs im abgelaufenen Jahr nicht so stark wie von der Regierung erwartet. Ein Plus von 3,5 Prozent hatte das Wirtschaftsministerium versprochen. Nun sind es nur 3,4 Prozent geworden, deutlich weniger als ein Jahr zuvor, als die Wirtschaft um 4,3 Prozent zulegte. Für 2013 prognostiziert der Kreml ein Wachstum von 3,5 Prozent und drängt die Zentralbank dazu, ihre Geldpolitik zu lockern, wovon allerdings der IWF dringend abrät.

In einer erweiterten Kabinettsitzung sagte Regierungschef Dmitri Medwedew, das Wirtschaftswachstum müsse bei mindestens fünf Prozent im Jahr liegen. Präsident Wladimir Putin sieht das ähnlich. "Wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, wenn wir unsere sozialen Probleme lösen wollen, muss die russische Wirtschaft schneller wachsen als die Weltwirtschaft", erklärte er. "In den letzten beiden Quartalen 2012 gab es eine Verlangsamung. Die Industrieproduktion ist im Jahresvergleich auf weniger als zwei Prozent gefallen und auch die Investitionen gehen zurück."

Die russische Konjunktur ist in hohem Maße vom Öl und vom Gas abhängig. Das Wirtschaftsministerium ist diesbezüglich jedoch recht zuversichtlich: Es erwartet 2013 Ölpreise von mehr als 100 Dollar pro Barrel. Zudem hieß es, erst wenn die Preise auf rund 60 Dollar pro Barrel sinken sollten, müsste die Regierung ihre wirtschaftlichen Ziele korrigieren.

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