Schärfere Regeln für Ratingagenturen

Für Ratingagenturen - darunter Moody's, Fitch und Standard and Poor's - sollen nach dem Willen Brüssels ab Frühjahr strengere Regeln gelten. Die Agenturen dürfen Ratings von EU-Staaten künftig nur noch zu drei vorher festgelegten Terminen verkünden. Das Europaparlament in Straßburg stimmte den neuen Regeln zu. Sie seien ein Fortschritt, so der italienische Berichterstatter Leonardo Domenici. Künftig werde es mehr Transparenz und eine größere Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit den Methoden der Bewertung geben. Mit dieser bereits dritten Runde von EU-Regeln für Ratingunternehmen seit dem Beginn der Finanzkrise will Brüssel die heftigen Reaktionen der Märkte abmildern. Negative Bewertungen einzelner Staaten hatten immer wieder dazu geführt, dass die Zinsen für geliehenes Geld sprunghaft anstiegen. Zudem hatten die Agenturen oft schwere Fehler bei Bewertungen gemacht. Die Agenturen hätten immer betont, für die globale Finanzkrise nicht mitverantwortlich zu sein, kritisiert der deutsche Liberale Wolf Klinz. Das größte Interesse der Agenturen habe darin bestanden, ihre Geschäfte so schnell wie möglich auszubauen. Klar ist heute, dass die großen Ratingunternehmen zu erheblichen Teilen an der Entstehung der Krise beteiligt waren. Auch die US-Börsenaufsicht beurteilt die Agenturen kritisch.

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