Fuerteventura: Die unterworfene Insel

Fuerteventura: Die unterworfene Insel Anfang Juli 2021: Auf Fuerteventura liegt nicht ein COVID-Patient in der Klinik, dafür die Wirtschaft in Folge der Lockdowns am Boden. Trotzdem hält die Zentralregierung in Madrid harte Restriktionen aufrecht. Protest regt sich dennoch keiner. Von Paul Brandenburg. Corona stellt für die rund 120.000 Einwohner der Insel Fuerteventura und ihre wenigen Besucher kein medizinisches Problem dar. Nicht ein Mensch muss derzeit stationär behandelt werden. Trotzdem: Fast jeder trägt hier in jedem Augenblick und an jedem Ort eine Mascarilla; unter freiem Himmel ebenso wie im Auto. Inmitten der Vulkanwüste Fuerteventuras kann man einem einsamen Wanderer begegnen, der in der Gluthitze des Mittags eine Maske trägt. Absurdes Theater. Den Bewohnern scheint es selbstverständlich geworden, sich ein Tuch zwischen die Ohren zu spannen, wenn sie nicht gerade einen Bissen oder einen Schluck nehmen. Die Straßen sind leergefegt. Direkt an der Autobahn die jüngst aufgegebene Tankstelle eines Öl-Multis. Von ferne wirken viele Hotels verlassen. Der Inselzeitung zufolge sind zwei Drittel von ihnen seit wenigen Wochen wieder in Betrieb. Anzusehen ist es ihnen nicht. Gäste scheinen zu fehlen. In den Restaurants kann diese Leere besichtigt werden. An den Promenaden bilden sie ganze Tischwüsten. Einzige Bewohner: düster dreinschauende Wirte. Nähert man sich einem, ist eine Paradoxie ihres Elends zu beobachten: Selbst für den Schritt vom Gartentor zu einem der leeren Tische direkt daneben wird vom Gast streng Maske verlangt. „No mask, no food“, schallt es im Kommandoton.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Straßenstrich-Immer mehr Frauen gehen in die Prostitution für Einkommen, insbesondere aus den Universitäten

Europas Öffentlichkeit sieht zu -Straßenstrich C-63 von Lloret de Mar