Finanzaufsicht schließt #MapleBank in Frankfurt
Elly Christ
Öffentlich
Drohende Überschuldung
#Finanzaufsicht schließt #MapleBank in Frankfurt
Finanzplatz Frankfurt
Die Maple Bank ist seit 1994 am Finanzplatz Frankfurt vertreten - am Sonntag ordnete die Bafin mit sofortiger Wirkung ihre Schließung an. Bild © picture-alliance/dpa
Erst eine #Großrazzia wegen #Millionenbetrugs - jetzt das endgültige Aus: Die Finanzaufsicht Bafin hat die Schließung der kanadischen Maple Bank mit Sitz in Frankfurt angeordnet – mit sofortiger Wirkung. Der Grund: drohende Überschuldung.
Der Maple Bank GmbH mit Sitz im Frankfurter Stadtteil Westend drohe Überschuldung, daher sei die Schließung der Bank mit sofortiger Wirkung angeordnet worden, teilte die Finanzaufsicht Bafin am Sonntag in Bonn mit. Die Bank, eine Tochter der kanadischen Maple Financial Group, müsse ihren Zahlungsverkehr einstellen und werde für den Kundenverkehr geschlossen. So sollen laut Bafin Vermögenswerte gesichert werden.
Die deutsche Niederlassung der kanadischen Maple Bank ist nach eigenen Angaben seit 1994 am Finanzplatz Frankfurt vertreten. Es handelt sich um einen Nischenanbieter im Investmentbanking mit nur kleiner Bilanzsumme und vergleichsweise wenigen Privatkunden. Eine Bedrohung für die Finanzstabilität gibt es laut Bafin nicht.
Großrazzia im September wegen Cum-Ex-Geschäften
Die Maple Bank hat in der Vergangenheit schon häufiger für Schlagzeilen gesorgt. Erst im vergangenen September fand an bundesweit 30 Standorten der Maple Bank eine Großrazzia statt. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt war wegen umstrittener Dividendengeschäfte gegen das Finanzhaus vorgegangen. Mehrere Beschäftigte sollen beim Handel mit Wertpapieren den Staat um 450 Millionen Euro betrogen haben.
Die Ermittlungen richteten sich gegen elf Beschuldigte im Alter zwischen 44 und 70 Jahren. Ihnen werden schwere Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorgeworfen. Neun der Beschuldigten sollen zwischen den Jahren 2006 und 2010 sogenannte Cum-Ex-Geschäfte mit einem Investitionsvolumen von mehreren Milliarden Euro getätigt haben.
Weitere Informationen
CUM-EX-DEALS
Cum-Ex-Geschäfte sind Aktiendeals, die um den Tag der Dividendenzahlung der jeweiligen Unternehmen herum getätigt werden. Die Wertpapiere werden sehr schnell ge- und verkauft, um mehrfach Kapitalertragssteuern erstattet zu bekommen, obwohl sie nur einmal auf die Dividende bezahlt wurden. 2012 schloss der Staat die Gesetzeslücke, die solche Geschäfte zuvor ermöglichte, aber aus Sicht der Justiz keinesfalls legalisierte.
Ende der weiteren Informationen
Im Jahr 2009 stand die Maple Bank schon einmal im Fokus von Ermittlungen: Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittlte gegen das Geldhaus wegen des Verdachts der Kursmanipulation der VW-Aktie während der gescheiterten VW-Übernahme durch Porsche.
Quelle: dpa/lhe, hessenschau.de
#Finanzaufsicht schließt #MapleBank in Frankfurt
Finanzplatz Frankfurt
Die Maple Bank ist seit 1994 am Finanzplatz Frankfurt vertreten - am Sonntag ordnete die Bafin mit sofortiger Wirkung ihre Schließung an. Bild © picture-alliance/dpa
Erst eine #Großrazzia wegen #Millionenbetrugs - jetzt das endgültige Aus: Die Finanzaufsicht Bafin hat die Schließung der kanadischen Maple Bank mit Sitz in Frankfurt angeordnet – mit sofortiger Wirkung. Der Grund: drohende Überschuldung.
Der Maple Bank GmbH mit Sitz im Frankfurter Stadtteil Westend drohe Überschuldung, daher sei die Schließung der Bank mit sofortiger Wirkung angeordnet worden, teilte die Finanzaufsicht Bafin am Sonntag in Bonn mit. Die Bank, eine Tochter der kanadischen Maple Financial Group, müsse ihren Zahlungsverkehr einstellen und werde für den Kundenverkehr geschlossen. So sollen laut Bafin Vermögenswerte gesichert werden.
Die deutsche Niederlassung der kanadischen Maple Bank ist nach eigenen Angaben seit 1994 am Finanzplatz Frankfurt vertreten. Es handelt sich um einen Nischenanbieter im Investmentbanking mit nur kleiner Bilanzsumme und vergleichsweise wenigen Privatkunden. Eine Bedrohung für die Finanzstabilität gibt es laut Bafin nicht.
Großrazzia im September wegen Cum-Ex-Geschäften
Die Maple Bank hat in der Vergangenheit schon häufiger für Schlagzeilen gesorgt. Erst im vergangenen September fand an bundesweit 30 Standorten der Maple Bank eine Großrazzia statt. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt war wegen umstrittener Dividendengeschäfte gegen das Finanzhaus vorgegangen. Mehrere Beschäftigte sollen beim Handel mit Wertpapieren den Staat um 450 Millionen Euro betrogen haben.
Die Ermittlungen richteten sich gegen elf Beschuldigte im Alter zwischen 44 und 70 Jahren. Ihnen werden schwere Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorgeworfen. Neun der Beschuldigten sollen zwischen den Jahren 2006 und 2010 sogenannte Cum-Ex-Geschäfte mit einem Investitionsvolumen von mehreren Milliarden Euro getätigt haben.
Weitere Informationen
CUM-EX-DEALS
Cum-Ex-Geschäfte sind Aktiendeals, die um den Tag der Dividendenzahlung der jeweiligen Unternehmen herum getätigt werden. Die Wertpapiere werden sehr schnell ge- und verkauft, um mehrfach Kapitalertragssteuern erstattet zu bekommen, obwohl sie nur einmal auf die Dividende bezahlt wurden. 2012 schloss der Staat die Gesetzeslücke, die solche Geschäfte zuvor ermöglichte, aber aus Sicht der Justiz keinesfalls legalisierte.
Ende der weiteren Informationen
Im Jahr 2009 stand die Maple Bank schon einmal im Fokus von Ermittlungen: Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittlte gegen das Geldhaus wegen des Verdachts der Kursmanipulation der VW-Aktie während der gescheiterten VW-Übernahme durch Porsche.
Quelle: dpa/lhe, hessenschau.de
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