Griechenland-Übergangskredite: Fahrplan der EU

Griechenland soll Inventur machen und unter europäischer Aufsicht
staatliche Besitztümer veräußern, deren Erlös dann als Sicherheit für
die Auslagen der Gläubiger dient. Dabei ist die bisherige Privatisierung
in Griechenland alles andere als eine Erfolgs-Geschichte. Der
Mechanismus erinnert an die deutsche Treuhand-Gesellschaft, die nach der
Wende DDR-Eigentum privatisierte.

Die Internetseite des Hellenic
Republic Asset development funds erinnert an einen onlineshop. Hier
wird Staatsvermögen wie Wasserversorgung, Bahn, Flughäfen oder Häfen zur
Privatisierung angeboten. Der Fonds war Auflage der Troika zum zweiten
Hilfspaket, hat jedoch nie richtig funktioniert. Jetzt soll er mit
neuer Struktur möglichst schnell Geld in die Kassen zur Schuldentilgung
spülen – eine Art Treuhandfonds – ein Wort, das in Deutschland eher
negative Assoziationen weckt.


Schon warnen Kritiker vor einem
Ausverkauf Griechenlands. Denn die Gläubiger wollen mit dem geplanten
Fonds möglichst schnell Erlöse erzielen. Das sei aber ein Fehler, wie
die deutsche Vergangenheit zeigt, meinen Experten: "Die Treuhand hat
versucht, schnell zu verkaufen. Mit dem Ergebnis, dass sie extrem billig
verkaufen musste. Manche Vermögensgegenstände hat sie ja nicht nur
verschenkt, sondern sie hat noch Geld dazu gegeben, damit ein Investor
kam, um es zu übernehmen. Das ist genau das was passiert, wenn man
schnell privatisiert. "

Andere Stimmen sehen in einer schnellen
Privatisierung Vorteile. So könnten Unternehmen auch schneller wieder
effizient gemacht werden und die griechischen Wirtschaft voranbringen.
Beispiel der Hafen von Piräus: der wurde zum Teil schon an den
chinesischen Investor Cosco verkauft. Dieser Teil des Hafens brummt, der
in Staatsbesitz nicht.


Kaufinteressenten dürften jedenfalls
nicht schwer zu finden sein. Die Preise für Immobilien und Unternehmen
sind wegen der Krise in Griechenland im Keller. Gute Zeiten also für
Schnäppchenjäger.

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