Trotz Minus 40°: Kaum Platz in der Herberge für Obdachlose

Wegen der Polarkälte haben die Behörden die Bevölkerung aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Schon wenige Minuten reichen, dass ungeschützte Haut schwerste Erfrierungen erleidet. Die Sozialdienste in den Städten stellen zwar alle möglichen Unterkünfte zur Verfügung, um Obdachlosen Schutz zu bieten, doch der Platz reicht nicht aus:

"Viele Wohnheime sind voll im Winter. Deshalb habe ich keine andere Wahl. Das Überleben ist hart. Ich fahre Zug, um warm zu bleiben, oder halte mich in den Bahnhöfen auf. Auch die Geschäfte erlauben einem, sich aufzuwärmen", schildert ein Obdachloser.

Chicagos Pacific Garden Mission ist mit 14.000 Quadratmetern die größte Unterkunft für Obdachlose in der "Windy City". Sie verzeichnet in diesem Winter eine Rekordnachfrage wie ihr Präsident Pastor Phil Kwiatkowsk feststellt:

"Vergangene Nacht haben wir etwa 1050 Menschen untergebracht. Wir machen das seit 1877, also seit einer langen Zeit und einen Rekord aufzustellen ist schon etwas besonderes. Wir brauchen Mäntel, Handschuhe, Kopfbedeckungen, Decken. Die Regierung unterstützt uns nicht, aber die Stadt schickt uns Menschen, die wir unterbringen sollen. Von der Stadt bekommen wir aber keine finanzielle Unterstützung", sagt Kwiatkowsk.

Nach Angaben der Chicago Coalition for the Homeless gibt es in der Millionenstadt 21.000 Obdachlose. Und wo sich der Staat nicht kümmert, ist das Engagement der Bürger groß. Grundschüler der Crow Island School in Winnetka schmierten Sandwiches und packten Lunchpakete für ein von Franziskanern betriebene Obdachlosenunterkunft im Chicagoer Stadteil Garfield Park.

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