Ukraine: Präsident Janukowitsch spielt auf Zeit

Die Lage in der Ukraine hat sich ein wenig beruhigt. Tausende proeuropäische Demonstranten sind in Kiew erneut auf die Straße gegangen, doch es sind deutlich weniger als am vergangenen Sonntag. Die Anführer des Oppositionsbündnisses aus den drei Parteien Vaterland, Udar und Swoboda, forderten die Menschen auf dem Maidan-Platz auf, in ihren Protesten nicht nachzulassen.

Die Demonstranten skandierten immer wieder: "Zusammen bis zum Ende!" Ein Mann sagte: "Wir hoffen auf ein gutes Ende. Wir glaubten anfangs an einen raschen Sieg, doch anscheinend ist es nicht ganz so einfach. Aber wir sind bereit, so lange hierzubleiben, bis wir einen Sieg davontragen." Eine Renterin ließ ihrer Wut freien Lauf: "Ich rechne nicht damit, dass der Präsident unseren Vorschlag, den Rücktritt der Regierung, akzeptiert. Er ist ein Feigling. Wenn er ein anständiger Präsident wäre, dann hätte er den Mumm sich bei den Kindern zu entschuldigen, die von den Sicherheitskräften blutig geschlagen wurden."

Der Präsident Wiktor Janukowitsch wird wohl versuchen, den Demonstranten entgegenzukommen, so die Prognose der Experten. Er spiele auf Zeit und hoffe, dass sich die Proteste im Schnee verlaufen.

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