Russland entwickelt Sonde zur Untersuchung von Asteroiden


Russland entwickelt Sonde zur Untersuchung von Asteroiden

STIMME RUSSLANDS In Russland ist eine kostengünstige Sonde zur Erforschung von potentiell gefährlichen Asteroiden entwickelt worden. Seine Autoren sind junge Wissenschaftler, die ihr Projekt unlängst im Zentralen wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Maschinenbau, einer Abteilung der Weltraumbehörde Roskosmos, verteidigt haben. Die Sonde bekam den Namen Anapa – nach der Stadt, wo sie erstmals vorgestellt worden war.

Der 400 Kilogramm schwere Apparat ist auf einen gemeinsamen Start mit einem kommerziellen Nachrichtensatelliten, der Hauptlast einer Trägerrakete, ausgelegt. Wegen dieser Doppelung und der bereits fertigen, von der Lawotschkin-Forschungs- und Produktionsvereinigung entwickelten Satelliten-Plattform sinken die Kosten der Mission enorm. Nach dem Eintritt der kommerziellen Last in eine Zwischenlaufbahn trennt sich die Sonde vom Antriebsblock mit dem Satelliten und fliegt eigenständig weiter. Der Apparat soll einen oder zwei Asteroiden untersuchen, die in der Zukunft mit der Erde kollidieren könnten.
In der Nähe des Ziels soll die Sonde abbremsen, damit sie unter die sehr schwache Anziehungskraft des Asteroiden gerät, daraufhin wird sie sich langsam um ihn drehen. Solch ein Manöver erlaubt es, die Parameter des Himmelskörpers sowie seine Masse und seinen Orbit zu bestimmen. Dadurch wird auch die Gefahr eingestuft, die er für die Erde darstellen kann. Eine Verschiebung oder Zerstörung des Objekts ist nicht vorgesehen, erklärt Alexander Schelesnjakow, Mitglied der Ziolkowski-Akademie für Kosmonautik.
„Das ist ein rein wissenschaftlicher Forschungsapparat, der sich einem kleinen kosmischen Körper nähern und ihn untersuchen, seine Flugbahn und seine chemische Zusammensetzung bestimmen soll. Die Geräte, die dort aufgestellt werden sollen, sind noch nicht festgelegt. Wahrscheinlich werden das Spektrometer, Analysatoren des chemischen Bestandes sowie Foto- und Videokameras sein, um das Objekt in allen Einzelheiten zu betrachten und Aufnahmen zur Erde zu schicken.“
Die Sonde soll alle Manöver mit einem Elektromotor ausführen, der noch nie bei russischen interplanetaren Apparaten angewendet wurde. Es spricht Vitali Jegorow, ein Enthusiast des Projekts und Blogger:
„Dort wird es einen Plasmamotor geben. Sie wurden früher als Motor für Korrekturen benutzt. Als Marschantrieb wird er zum ersten Mal verwendet. Der Vorteil von Plasmamotoren ist, dass sie wenig Treibstoff brauchen; der Start mit ihnen dauert länger, aber dafür bringen sie einen Apparat auf eine höhere Geschwindigkeit als chemische Antriebe.“
Wie wird die Route von Anapa aussehen? Die ursprüngliche Wahl des Asteroiden Apophis, der 2029 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 37 mit der Erde kollidieren könnte, stand außer Zweifel. Aber später haben Astronomen die Chancen eines Zusammenstoßes erheblich verringert. Und doch könnte Apophis endgültiges Ziel der Sonde bleiben. Doch zuerst wird wohl ein gefährlicher, 400 Meter messender Asteroid untersucht werden, der in diesem Jahr entdeckt wurde.
Die Sonde Anapa könnte der erste Apparat im postsowjetischen Russland werden, der eine wissenschaftliche Mission jenseits des Mondes durchführt. Und der erste, der Asteroiden aus nächster Nähe untersucht. Zu den realistischen Fristen der Mission äußert sich Projektleiter Alexander Schachanow.
„Bisher ist das Projekt nicht im föderalen Weltraumprogramm. Alles hängt davon ab, wie schnell es dort Einzug findet. Und wie schnell wir die Finanzierung der Versuchs- und Konstruktionsarbeiten bekommen. Wenn die Finanzierung auftaucht und das Projekt ins Föderale Weltraumprogramm aufgenommen wird, braucht es bis zu seiner Realisierung etwa fünf Jahre.“
Um diese Prozesse zu beschleunigen, sammeln die jungen Wissenschaftler Unterschriften unter eine Internet-Petition an die Leitung von Roskosmos. Dort bitten sie um die Prüfung der Möglichkeit einer Finanzierung des Projektes im vollen Umfang. Nach ungefähren Einschätzungen sind für Anapa zwei Milliarden Rubel notwendig.
Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/2013_11_07/Russland-entwickelt-Sonde-zur-Untersuchung-von-Asteroiden-2493/

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