Bulgarien: Finanzminister Djankow wegen Strompreisen zurückgetreten

Nach landesweiten Protesten gegen zu hohe Energiepreise ist Bulgariens Finanzminister Simeon Djankow zurückgetreten. Vielen Menschen reicht das aber nicht: Sie fordern den Rückzug von Regierungschef Boiko Borrisow. In der Hauptstadt Sofia kam es bei Anti-Borrisow-Protesten zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Demonstrationen hatten vor gut einer Woche begonnen.

Für den Analysten Haralan Alexandrow sind sie Ausdruck eines steigenden Selbstbewusstseins im Volk: "Das wichtigste Ergebnis der Proteste ist, dass die Furcht vor der Macht des Staates verschwunden ist. Die Menschen haben keine Angst mehr, allein zu sein. Das ermöglicht es anderen Gruppen zu protestieren, wenn sie nicht zufrieden sind, und es gibt keinen Grund für sie, zufrieden zu sein, denn die Regierung hat nur wenig Spielraum, um die Situation zu befrieden."

Die Opposition forderte den Rücktritt der gesamten Regierung und vorgezogene Neuwahlen. Die Proteste richten sich gegen die hohen Strompreise und die Monopolstellung ausländischer Anbieter. Die Stromanbieter aus Österreich und Tschechien sollen nun überprüft werden, so die Regierung. Staatspräsident Rossen Plewneliew stellte sich hinter Demonstranten.

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