EU-Kommission plant Eisenbahn-Reform
Die Eisenbahnen in Europa sollen künftig stärker um Passagiere und um Fracht konkurrieren. Dies will die EU-Kommission, denn der Schienenverkehr schwächelt. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas stellte in Brüssel Gesetzesvorschläge vor, um das Management des Schienennetzes vollständig vom Fahrbetrieb zu trennen. Beide Bereiche sollen eigene Leitungen haben, die Rechnungsführung soll ebenfalls getrennt sein. Monika Heiming, die in Brüssel die Interessen unabhängiger Netzbetreiber vertritt, meint: "Speziell für die Infrastrukturbetreiber, gerade für die unabhängigen, ist es ein wichtiger Schritt nach vorne, weil wir gestärkt werden. Wir bekommen mehr Aufgaben, wir bekommen mehr Verantwortung und wir bekommen auch die Funktionen, die wir für unser Business brauchen." Eine ähnliche Reform wurde in Belgien bereits vor einigen Jahren umgesetzt, den Fahrgästen hat sie bislang aber nichts gebracht, wie uns Gianni Tabbone, Vertreter einer Verbraucher-Organisation erläutert: "Die Qualität der Dienstleistungen hat seit 2005 abgenommen, die Verantwortungsbereiche sind unklar, Zeit geht verloren, die Folgen trägt der Fahrgast." Die EU-Staaten und das Europaparlament werden nun über die Vorschläge der Kommission beraten.
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