Armut in der Eurozone auf Rekordstand

Die Wirtschaftskrise hat Armut und Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf einen Rekordstand getrieben. Die EU-Kommission in Brüssel zeigte sich bei der Vorstellung des Sozialberichts besorgt. Die nördlichen Länder hängen den Süden zunehmend ab. Während die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2011 im Süden Europas bei 14,5 Prozent lag, belief sie sich in Mittel- und Westeuropa auf etwa sieben Prozent. "Sozialpolitik allein kann die soziale Lage in Südeuropa nicht verbessern", meint Sozialkommissar Laszlo Andor. "Die zur Troika zählenden Akteure müssen enger zusammenarbeiten. Auch in einem weiteren Sinn ist mehr Flexibilität als in der Vergangenheit nötig, was Zeiträume, Schnelligkeit und die Zusammensetzung der Konsolidierungs-Maßnahmen anbelangt." In Folge der höheren Arbeitslosigkeit ging das Einkommen zurück - im dem von der Rezession gebeutelten Griechenland waren es von 2009 bis 2011 insgesamt 17 Prozent. In Spanien fiel das Einkommen durchschnittlich um acht Prozent. Das europäische Netzwerk gegen Armut EAPN, in dem hunderte regierungsunabhängige Organisationen zusammengeschlossen sind, fordert eine europäische Arbeitslosenhilfe. "Wir wollen ein Mindesteinkommen auf europäischer Ebene, das die EU bereits 1992 versprochen hat. Damit könnte die EU zeigen, dass sie wirklich etwas für die Menschen tut", sagt Sian Jones. "Im Februar will die EU-Kommission ein Paket für soziale Investitionen vorstellen, das Leitlinien für ein Mindesteinkommen und Anreize zur Verbesserung der Sozialsysteme umfassen soll", fügt unsere Korrespondentin Isabel Marques da Silva hinzu.

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