Kinderhandel in China als Folge der Ein-Kind-Politik

89 Kinder gerettet, 355 Kinderhändler festgenommen - so lautet der chinesische Erfolgsbericht kurz vor dem Jahresende. In 9 Provinzen hatte die Polizei ab dem 18. Dezember gleichzeitig mit Großrazzien zugeschlagen. Der zuständige Direktor im Ministerium für öffentliche Sicherheit, Lui Ancheng, sagt, Ziel dieser Aktion sei in erster Linie die Rettung der Kinder gewesen. Und man habe die kriminellen Netzwerke zerschlagen wollen. Die Polizei versucht jetzt mit Hilfe einer DNA-Datenbank die Eltern der Kinder zu ermitteln.
Bis dahin kommen die Kleinen in staatliche Kinderheime. Dies war nur die letzte Operation des Jahres 2012, im März z.B waren 77 Kinder befreit und 310 Kriminelle verhaftet worden.
Laut offizieller Statistik wurden in den vergangenen drei Jahren 54 000 Kinder befreit und 11 000 Kinderhändler-Netzwerke zerschlagen.
Hauptgrund für den Kinderhandel ist die 1979 eingeführte Ein-Kind-Politik, die laut Behörden in 30 Jahren zu 400.000 Geburten weniger geführt hat.
Eine andere Folge ist, dass weibliche Föten abgetrieben werden, auch wenn das verboten ist.
Der für Menschenhandel zuständige Kriminaldirektor Chen Shiqu, spricht von Zusammenarbeit verschiedenen Polizeibereiche, betont, man unternehme alles, um den Kinderhandel zu unterbinden und die Verantwortlichen zu bestrafen.
Aber wo eine so große Nachfrage ist, wird auch immer wieder ein Markt entstehen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung können es sich mehr reiche Familie leisten, die hohen Gebühren für ein zweites Kind zu bezahlen. Ein Junge wird armen Eltern für umgerechnet 3600 Euro abgekauft und dann für die dreifache Summe weiterverkauft. Oft werden die Kinder auch einfach geraubt. Weil die meisten jener Familien, die sich die hohen Gebühren für ein zweites Kind nicht leisten können, dann als einziges Kind unbedingt einen Jungen wollen, fehlen diesen verwöhnten Jungen später die Frauen zum Heiraten. Das hat bereits zu einer anderen Art von Menschhandel geführt - Bräute werden aus Vietnam importiert.

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