Aus für ArcelorMittals Hochöfen in Lothringen - Frankreich sucht Investor

http://de.euronews.com/ Nun ist es offiziell: Die Geschäftsleitung von ArcelorMittal legt die beiden seit Monaten nicht mehr betriebenen Hochöfen im Stahlwerk bei Florange in Lothringen still. Einige Mitarbeiter blockierten am Morgen das Tor zur Anlage und verschweißten es symbolisch. Betroffen sind über sechshundert Arbeitsplätze in der Flüssigstahlproduktion. Der Konzern will andere Bereiche des Stahlwerks weiterbetreiben und lässt die Möglichkeit einer Übernahme dieses Teils des Werks offen - jedoch binnen einer Frist von 60 Tagen.

"Unser Kampf geht weiter, denn die heutige Ankündigung ist noch schlimmer, als wir dachten - 629 Entlassungen, und Arcelor kommt noch härter daher als die Regierung. Sie geben nur Zeit bis zum 1. Dezember, um einen Käufer zu finden", klagt ein Gewerkschafter.

Industrieminister Arnaud Montebourg besuchte in der vergangenen Woche das Werk. Die Regierung erwägt weiterhin, den zur Übernahme freigegebenen Teil des Werks für einen symbolischen Euro zu erstehen, und sucht nach einem Investor. Nach Gesprächen mit der Direktion erklärte Montebourg: "Sie wollen zwei Monate Zeit, um statt der Schließung eine Übernahme zu ermöglichen. Wir wollen nicht immer Sozialpläne verwalten, wir können Stahl in Frankreich für den französischen Bedarf produzieren."

Inzwischen will die Direktion auch die Kokerei abgeben. Ohne diese sahen die Gewerkschafter gar keine Chance für eine Übernahme der Hochöfen. Doch bei allen Bemühungen fürchten die Beschäftigten, dass nach dem Aus für die Hochöfen auch die übrigen Bereiche des Stahlwerks geschlossen werden könnten.

2007 hatte der aus Indien stammende Stahlmagnat Lakshmi Mittal den Konzern Arcelor übernommen. Die einst florierende Schwerindustrie in der ostfranzösischen Grenzregion ist seit den 80er Jahren im Niedergang. Die Förderung von Kohle und Eisenerz wurde eingestellt, die meisten Hochöfen stillgelegt. Der derzeitige Nachfragerückgang bei den Autobauern wirkt sich in Frankreich auch auf die schwächelnde Stahlindustrie aus.

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