Merkel und Barroso beraten Rettung der Eurozone

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Berlin empfangen. Bei dem Treffen geht es um die Vorbereitung des EU-Gipfels am 28. und 29. Juni in Brüssel.

Im Vorfeld konkretisierte Merkel einige ihrer Forderungen. "Wir brauchen mehr Europa in der Eurozone, nicht weniger Europa", sagte sie. "Dazu gehört auch, dass die europäischen Institutionen, in
diesem Fall die Kommission, mehr Möglichkeiten zur
Kontrolle bekommen, andernfalls kann eine Währungsunion nicht funktionieren. Der Fiskalpakt ist hier ein erster Schritt, aber er ist längst nicht ausreichend."

Innerhalb der EU herrscht nach wie vor Uneinigkeit darüber, wie die Eurokrise gelöst werden kann. Umstritten sind vor allem die so genannten Eurobonds, und auch der Vorschlag Barrosos zur
Gründung einer Bankenunion in der Eurozone sorgt für Diskussionen.

Kommentare

Stefan Wehmeier hat gesagt…
"Dass Schuldenaufnahmen nur möglich sind, wenn ein anderer Geld übrig hat und zum Verleih bereit ist, kann als bekannt vorausgesetzt werden (nur nicht bei denen, die an das Hirngespinst einer "Geldschöpfung der Geschäftsbanken" glauben). Weniger bekannt ist dagegen, dass die leihweise Aufnahme solcher überschüssiger Geldmittel nicht nur möglich, sondern in jeder Volkswirtschaft zwingend notwendig ist! Denn ohne die Rückführung über Kredite in den Kreislauf würden sie als Kaufkraft in der Wirtschaft fehlen. Als Folge käme es zu Unterbrechungen des Geldumlaufs und damit, in Höhe der Ersparnis, zu Nachfrageausfällen.
…Normalerweise werden solche Ersparnisbildungen durch die Kreditaufnahmen anderer Wirtschaftsteilnehmer geschlossen, vor allem über Investitionen der Unternehmen. Gehen jedoch die Ersparnisbildungen über deren Bedarf hinaus, dann versucht man – nicht zuletzt durch exzessive Ausweitungen der Werbung – die Privathaushalte zum Kauf auf Pump anzuregen, wie das bereits in den 1960er Jahren zunehmend der Fall war. Da aber auch dieser Ausweg seine Grenzen hatte und die Geldvermögen immer rascher zunahmen, blieb schließlich nur noch der Staat zur Schließung des Kreislaufs übrig.
…Die Staaten sind also, nach den Gesetzmäßigkeiten unseres heutigen Geldsystems, in Fällen überschüssiger Ersparnisbildungen zur Ausweitung ihrer Schulden gewissermaßen gezwungen. Und das heißt im Umkehrschluss, dass die Staaten in unseren Tagen ihre Schuldenaufnahmen nur dann abbremsen oder gar herunterfahren können, wenn Unternehmen oder Privathaushalte ihre Kreditaufnahmen ausweiten würden. Geschieht dies nicht im ausreichenden Umfang, dann versuchen die Besitzer dieser weiter wachsenden Vermögensmassen schließlich, ihre Gewinne über fragwürdige Finanzanlagen und Spekulationsgeschäfte hereinzuholen. Welche Folgen das wiederum hat, haben wir in den letzten zehn Jahren erlebt. Daraus ergibt sich, dass ein wirkungsvolles und unproblematisches Abbremsen der ständig wachsenden Schulden nur dann möglich wäre, wenn dies bei den Geldvermögen vorausgehen würde. Und das heißt wiederum, wenn man jenen Vermehrungs-Automatismus dieser Geldvermögen, der aus dem Zins- und Zinseszins-Effekt resultiert, anstatt der Schuldenzunahme abbremsen würde. Ein Abbau, der sich automatisch einstellt, wenn man, über einen geregelten Umlauf des Geldes, für ein marktgerechtes Absinken der Zinssätze und – in gesättigten Volkswirtschaften – deren Pendeln um die Nullmarke sorgt."

Helmut Creutz (aus HUMANE WIRTSCHAFT 02/2012)

Das Totalversagen des Begriffsvermögens vorgeblich "Erwachsener" bezüglich einfacher volkswirtschaftlicher Zusammenhänge, die schon 12-jährige Schulkinder verstehen (wenn sie dafür von verdummten Lehrern keine schlechten Noten bekämen), nennt sich Religion (Rückbindung auf künstliche Archetypen, unabhängig von "Glaube" oder "Unglaube"):

http://www.deweles.de/intro.html
Angelika Giese hat gesagt…
Wie schön das es noch Menschen gibt, die selber nachdenken! Ich hatte die Hoffnung fast aufgegeben.
Gruß aus Spanien
Angelika

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