Kurzer Protest: Polizei schickt Indignados zum Einjährigen nach Hause

Eigentlich hatten sie drei Tage bleiben wollen, doch schon an diesem Morgen war der Platz Puerta del Sol in Madrid wieder leer: Nach der Massenkundgebung der Indignados, Spaniens "Empörter" zum ersten Jahrestag ihrer Bewegung hat die Polizei den Platz in der Nacht geräumt.

Zuvor hatten sich allein in Madrid nach Polizeiangaben gut 30.000 Menschen versammelt, in etwa 80 anderen spanischen Städten kamen ebenfalls tausende zusammen.

"Wir sind viele, aber es sollten noch viel mehr sein. Das ist auch ein Punkt der Empörung", meint eine Demonstrantin. "Sie nutzen die wirtschaftliche Lage, um den öffentlichen Dienst abzubauen, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern - um all das zu tun, was sie vorhatten, und was die derzeitige Lage erlaubt. Dagegen sollte sich jeder auflehnen", schimpft ein anderer.

Dass sich die Empörten wie vor einem Jahr im Zeltlager häuslich einrichten, verhinderte die neue konservative Regierung diesmal.

"Ja, wir können", skandierten die Demonstranten. Doch habe die Bewegung in dem einen Jahr an Schlagkraft verloren, bemerken die Kommentatoren: Sie gehe unter den vielen regelmäßigen Gewerkschaftskundgebungen gegen die Sparpolitik etwas unter.

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