Wer alles etwas zu sagen hat-sage es hier-Madrid-Spanische Revolution

Ein Gastkommentar von Axel Weipert
Es ist schon eine be­mer­kens­wer­te Sache: Da ste­hen plötz­lich ei­ni­ge 10.000 Men­schen auf und sagen: Jetzt reichts! Sie cam­pie­ren auf öf­fent­li­chen Plät­zen und de­mons­trie­ren in Dut­zen­den von Städ­ten. Dass das ge­ra­de in Spa­ni­en pas­siert, ist na­tür­lich kein Zu­fall. Denn hier dau­ert die Wirt­schafts­kri­se nicht nur län­ger als in Nord­eu­ro­pa, hier sind die Fol­gen auch für viele sehr un­mit­tel­bar zu spü­ren: 45 Pro­zent Ar­beits­lo­sig­keit unter jun­gen Men­schen spre­chen eine klare Spra­che. Wie ist diese Be­we­gung ein­zu­schät­zen? Ein Ver­such.
Die Em­pö­rung der „Be­we­gung 15. Mai“ rich­tet sich zu­nächst ein­mal gegen die ei­ge­ne Re­gie­rung. Denn Mi­nis­ter­prä­si­dent Luis Za­pa­te­ro fährt ein mas­si­ves Spar­pro­gramm, um zu ver­hin­dern, dass das Land von aus­wär­ti­gen Hilfs­kre­di­ten und damit auch ein­her­ge­hen­der Ein­fluss­nah­me ab­hän­gig wird. Grie­chen­land und die por­tu­gie­si­schen Nach­barn sind da ab­schre­cken­den Bei­spie­le. Unter an­de­rem sieht das Pro­gramm Lohn­kür­zun­gen bei Staats­be­diens­te­ten, Strei­chun­gen im So­zi­al­be­reich und bei den Ren­ten vor. Al­ler­dings schei­nen die be­schlos­se­nen Maß­nah­men bis­her nicht zu grei­fen, die Wirt­schaft kommt kaum in Tritt. Das wird sich ver­mut­lich auch nicht nach­hal­tig än­dern las­sen ohne eine Kehrt­wen­de der eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­po­li­tik. Hier ist vor allem Deutsch­land in der Pflicht. Denn die Schief­la­ge der Fi­nan­zen und am Ar­beits­markt geht we­sent­lich auf die Un­gleich­ge­wich­te im in­ner­eu­ro­päi­schen Han­del zu­rück. Nicht von Un­ge­fähr gab es bei den Pro­tes­ten auch Stim­men, die sich kri­tisch zu An­ge­la Mer­kel äu­ßer­ten. Die hat mit ihren plat­ten – und un­zu­tref­fen­den – State­ments über an­geb­lich faule Süd­eu­ro­pä­er das Klima je­den­falls zu­sätz­lich ver­gif­tet.

http://le-bohemien.net/2011/05/23/im-namen-der-demokratie/

Bei den Wahlen von gestern, 22. Mai 2011, zu den kommunalen und Autonomie-Parlamenten erhielten die grössten Parteien folgende Stimmanteile:
 
PP (etwa vergleichbar CDU/CSU/FDP) : 8,474 Millionen (37,5 %)
 
PSOE (etwa vergleichbar der SPD)        : 6,276 Millionen (27,8 %)
 
IU (Vereinigte Linke)                                  : 1,424 Millionen (6,31 %) (die mit der IU alliierte ICV-                                                                                                                   EUiA in Katalonien erhielt
                                                                                                                    gut 200 000 Stimmen, so 
                                                                                                                    dass diese Formation
                                                                                                                     insgesamt
                                                                                                                     auf ca. 7,3 % kam.
 
Zahl der Nichtwähler: 11,711 Millionen
 
Zahl der ungültigen Stimmen: 0,389 Millionen
 
Zahl der "Votos en Blanco" : 0,584 Millionen
 
(Absichtlich ungültig oder "blanco" - d.h. einen nicht ausgefüllten Stimmzettel abzugeben - zu wählen, ist eine traditionelle Form zu manifestieren, dass man keine der Wahllisten untestützen will.)
 http://kritische-massen.over-blog.de/article-wahlen-in-spanien-74503689.html

Spanien: Wähler strafen PSOE ab! PP gewinnt landesweit. CIU siegt in Barcelona!

Die Stimmen bei den Wahlen in mehreren Autonomien und den Städten sind noch nicht ausgezählt, aber es zeichnet sich eine deutliche Niederlage der PSOE ab. Sie könnte um rund 10 Punkte fallen (PP 37% / PSOE 27%). Der Wähler straft die Regierung ab für ihre Unfähigkeit eine der Wirtschaftslage adäquate Politik zu machen. Erstmals seit über 30 Jahren stellt die PSOE nicht den Bürgermeister von Barcelona!
http://almabu.wordpress.com/2011/05/22/spanien-wahler-strafen-psoe-ab-pp-gewinnt-landesweit-ciu-siegt-in-barcelona/

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