Spanien öffnet seine Augen-Die Empörten

Solche starken Zensuren kennt man eigentlich nur aus China, Weißrussland und der Türkei. Nun zeichnet sich ein ähnliches Bild in Spanien ab.
Keine Perspektive
45% Arbeitslosigkeit bei den 18- 25 Jährigen – und es handelt sich nicht hauptsächlich um ungebildet sozial schwache Menschen. Oft haben die jungen Erwachsenen studiert, sprechen 3-4 Fremdsprachen, finden aber einfach keinen Arbeitsplatz – höchstens eine Praktikumsstelle die eine Vergütung mit sich bringt, die nicht annähernd ausreicht um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Auch machen die Sparmaßnahmen, die Spanien von der EU aufgesetzt bekommen hat, Arbeitsförderungen und soziale Hilfen unmöglich. Es wird zwar ein Wirtschaftswachstum von über einem Prozent erwartet, es geht wieder aufwärts. Ausreichen wird das schmale Wachstum allerdings nicht, um aus der wirtschaftlichen Misere wieder herauszukommen.  Es gilt nicht als unwahrscheinlich, dass Spanien nach Griechenland, Irland und Portugal zum Euro-Rettungsfall wird. Ersteinmal muss der Kopf aus der Schlinge gezogen werden, um dannach nach Alternativen suchen zukönnen.
“Wir wollen einen Wechsel”

Bürger-Aufstand in Spanien. Am gestrigen Sonntag fanden in 120 Städten Spaniens Demonstrationen gegen die anti-soziale Politik der regiernden Parteien statt. Geplant wurden die Proteste vornehmlich über das Internet. Das politische Spektrum erstreckt sich von links bis rechts. Zudem sind alle Altersgruppen bei den Demonstrationen vertreten; größtenteils jedoch sind es junge Erwachsene. So kämpft der links gesinnte, der rechts gesinnte, der Alte und der Junge für eine signifikante Änderung im System. Die Aktivierten nennen sich “indignados” .
private Medien
In Spanien gibt es ausschließlich private Fernsehsender. So wurde in den ersten Tagen der Proteste keinerlei Bericht über die Demonstrationen erstattet.  Aber nicht nur in Spanien ist die Berichterstattung schwach; Auch in Deutschland wird man nur spärlich über die Proteste in Spanien informiert. Erst nach einigen Tagen berichteten große Tageszeitungen und Onlinemagazine über die Aufstände in Spanien. Die Artikel sind allerdings auffällig unkritisch.
Schwappen nun die Proteste nach Deutschland rüber?
“Yes, we camp” – so heißt das Motto einer Demonstrantengruppe, die Nachts auf öffentlichen Plätzen campieren. In über 120 Städten Spaniens versammelten sich am am Samstag, den 22. Mai Hundettausende Menschen, um zusammen gegen Korruption und die soziale Ungerechtigkeit zu demonstrieren. Die soziale Ungerechtigkeit ist nicht nur in Spanien zuhause. Auf der ganzen Welt geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Nun stellt sich die Frage, ob nicht auch Demonstrationen gegen die soziale Ungerechtigkeit in Deutschland  stattfinden werden.Im Gegensatz zu Spanien unterliegt Deutschland keinen Sparmaßnahmen und auch die Arbeitslosenquote spricht eine andere Sprache. Knapp 7% beträgt die Arbeitslosenquote in Deutschland. Dieser niedrige Prozentsatz wird jedoch durch die 7,3 mio. Minijob-Beschäftigten getrübt. Das getrübte Bild der geringen Arbeitslosenzahlen ändert nichts daran, dass die soziale Ungerechtigkeit präsent ist und weiter steigt. Einerseits bemüht sich der Großteil der deutschen Bevölkerung mittels Protesten um einen Atom-Ausstieg, was zur Folge hat, dass das Thema der sozialen Gerechtigkeit in den Hintergrund gerückt wird. Andererseits lassen sich die Proteste gegen die Atom-Industrie mit dem Lobbyismus kombinieren. Inwieweit das Geschehen wird, hängt von der Initiative des Bürgers ab.
Sozialisten zahlen Rechnung
“Sozialist” Zapatero wird wohl knapp 7 Prozentpunkte seiner Stimmen aus dem Wahljahr 2007 verlieren.  Damals erreicht die Partei um Zapatero noch 35% der Stimmen. Hingegen befindet sich die konservative Partei PP im Aufwind. PP kommt auf einen Stimmenanteil von ca. 36%. (Daten beruhen auf 50% ausgewerteter Stimmen)
Spanien öffnet seine Augen
http://diefreiheitsliebe.de/allgemein/die-emporten

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