Libyen wird dem BP-Konzern in der Großen Syrte im Mittelmeer die erste Tiefbohrung erlauben
Tripolis-nach rechts bis Bengasi |
Libyens Öl-Chef heißt im übrigen Shokri M. Ghanem , aber man könnte ihn auch "Schocking" nennen bei so einer eiskalten Distanz gegenüber der Katastrophe im Golf von Mexiko, denn seine Aussage nach der Frage, ob es nicht gefährlich sei im Mittelmeer nach Öl zu bohren, wischte er mit wenigen Sätzen vom Tisch.
Während der Sender BBC mitteilt, das der BP-Vostandschef Tony Hayward nicht mehr eiskalt reagiert, sondern darüber nachdenkt zurückzutreten, weil er die massive Kritik für sein Krisenmanagement wegen der Ölpest im Golf von Mexiko nicht mehr Stand hält, sieht "Schocking"Libyens Öl-Chef das Problem mit anderen Augen. BP-Vostandschef Tony Hayward jedenfalls geht, aber das Problem bleibt!
Libyen wird also dem BP-Konzern in der Großen Syrte im Mittelmeer die erste Tiefbohrung erlauben, kündigte der Chef der National Oil Corporation (NOC) und frühere Premierminister in Tripolis an und nannte die Aufregung über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko "irgendwie übertrieben".
"Das Projekt der Ölbohrung in der "großen Syrthe" soll schon Anfang August" beginnen, bestätigte Ahmed al-Tardi, Direktor für internationale Zusammenarbeit bei der libyschen NOC.
Schon für das Jahr 2018 soll das erste Öl aus dem Mittelmeer aus dem Gebiet "große Syrte-Becken" sprudeln. Hier wird man in 2000 Meter Tiefe bohren, um an die großen Ölvorräte heran zu kommen. Wenn das schief geht wie im Golf von Mexiko demonstriert wurde, fließt aus unseren Wasserhähnen bald nur Öl und kein Wasser mehr, denn das Mittelmeer ist in seiner ökologischen Kapazität viel begrenzter als der Golf von Mexiko. Auch das gegenüberliegende Sizilien und Kreta wird sich über einen Ölteppich an ihren Stränden bestimmt freuen.
*Große Syrte:
Die Große Syrte erstreckt sich von der Küste Libyens bis zu einer ca. 470 km langen Linie von Misurati (etwas nördlicher) bis Bengasi. Diese Bucht ist die südlichste Ausbuchtung des Mittelmeeres. Im Jahr 1973 wurde die Große Syrte von Libyen zum international nicht anerkannten nationalen Hoheitsgewässer erklärt.
Günther Oettinger ist zuständig in der EU als Energiekommissar und sein kläglicher Protest gegen dieses Vorhaben scheiterte ins "lächerliche". Sogleich meldete sich die britische Regierung zu Wort, und verteidigte den Ölgiganten wegen besonderem Eigeninteresse.
Im Klartext heißt dass: Die Erde die uns allen gehört (jetzt lächeln bestimmt einige bei diesen Worten) ist nicht zu schützen gegen rücksichtslose Ausbeutung im Namen der Wirtschaft.
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