Schwierige Mietsituation in Katalonien


Die Mietzahlung entspricht oft nicht den Leistungen. Appartments sind oft sehr mangelhaft ausgestattet und sanitäre Anlagen renovierungsbedürftig, sagen viele Urlauber nach ihren Erfahrungen. Aber die Nachfrage war bisher sehr groß und die Urlauber verbrachte ihre Freizeit sowieso mehr am Strand als im Haus. Die Rechnung ging also auf. Der Tourist an sich beschwerte sich schon aus Sprachschwierigkeiten nicht und wer will schon Ärger im Urlaub. Der Vermieter seinerseits freut sich über das Geld mit dem er den ganzen Winter, wenn nämlich keine Touristen da sind, leben kann. Er läßt also lieber sein Appartment neun Monate leer stehen und vermietet 3 Monate im Sommer, zu einem Preis, den die Jahresmiete ausmacht. So erklärt sich der hohe Leerstand der Wohnungen an der Küste und die Geisterstädte im Winter. Infrastruktur konnte sich so nicht aufbauen. Einige Vermieter, welche nicht so gut an Touristen vermieten können, weil die Lage des Appartments oder Haus nicht günstig ist oder die letzte Saison nicht gut lief, vermieten auch an Personen die ganzjährig im Land bleiben wollen. Es wird ein Mietvertrag gemacht der zwar ganzjärig ist, aber im Vertrag stehen elf Monate. Man versucht so sich dem spanischen Mietgesetz zu entziehen, daß nämlich festschreibt. Wer länger als zwölf Monate in einer Wohnung lebt, also kein Touristenmietvertrag hat, unterliegt dem Schutz des Mietrechts. So bedarf es einer Kündigung, die nicht rechtskräftig wird, wenn Mieter nachweislich durch Quittungen immer pünktlich seine Miete gezahlt hat. Der Vermieter hat also bei einem Jahresvertrag kaum eine Chance den Mieter vor 5 Jahren aus der Wohnung zu bekommen. Auch wen der Vermieter sich weigert die Miete weiterhin anzunehmen, damit er einen Kündigungsgrund hat. Dafür gibt es beispielsweise in Blanes im Rathaus ein Amt das solche Zahlungen verbucht und auch Quittungen ausstellt. Der Vermieter kann sich dann dort gegen Quittung seine Miete abholen. Ärgerlich ist die Situation für den Vermieter, weil er so nicht am Fiskus vorbei kommt und die vermietung dadurch registriert ist. Die meisten Mieteinnahmen werden nämlich einfach in Tasche gesteckt ohne das es einer Steuerabgabe bedarf.
Doch die Krise ändert die Marktlage und auch das Verhalten der Vermieter/Mieter. Neuerdings werden Neubauten, die der Bauherr nicht mehr verkaufen kann, weil die Nachfrage nicht mehr da ist, vermietet. Oft gehen später Mietverträge in Kaufverträge über. Überhaupt kommt der Mietmarkt in Bewegung. Während man früher so gut wie keine Häuser ganzjährig mieten konnte, ist heute ein Angebot da, wenn auch im schwierigem Umfeld, da manche "Vermieter" immer noch nicht begriffen haben das die Krise angekommen ist und dass man mit hohen Eintrittsanzahlungen eher die Mietwilligen vergrault. Außerdem schaut neuerdings auch der Fiskus genauer hin und verteilt hohe Strafen "Schwarzvermietungen". Auch die Mietgesetze für den Mieter sind strenger geworden. Wer nicht zahlt muss gehen, und zwar schon nach einem Monat! Man kann also trotz "Überhang" an Wohnraum in Spanien recht schnell obdachlos werden.

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