Neues Projekt Schule 2.0-Projekt "Escuela 2.0"



Die spanische sozialistische Regierung hat in Sachen neue technologische Entwicklung, die weit zurück ist gegenüber dem restlichen Europa, neue Maßnahmen angekündigt und will die Schulklassen digitalisieren. Am Dienstag den 19.05.09 hat das Parlament das Projekt "Escuela 2.0" (Schule 2.0) aus der Taufe gehoben. Das Projekt sieht vor alle Schulklassen ab der 5. Klasse mit Laptops auszustatten. Weiterhin sollen digitale Tafeln angebracht werden und alle Schulen sollen über Breitband-Verbindung verfügen. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht geklärt. Angesichts der Krise auch in den privaten Haushalten können Eltern den Preis eines Laptops für ihren Zögling kaum aufbringen. Also sollen die regionalen Behörden mit 50% zur Kasse gebeten werden. Zumindest hat das Madrid beschlossen. Doch schon gibt es wieder Proteste aus den autonomen Regionen die sich nicht von Madrid nicht vorschreiben lassen wollen wie das Geld bei Ihnen verteilt wird.
Katalonien, das wie immer eine Sonderrolle spielt, hat längst ein eigenes Programm entwickelt, und will erst einmal mit der digitalen Schule in der Sekundarstufe beginnen. Die regierungsnahe Zeitung "El País " bemerkt aber dazu: "Die Computer lehren nicht."
Zudem bleibt die Frage offen, wie die Computer und das Internet genutzt werden sollen, um neue Lehrmethoden anzubieten". Die den Sozialisten (PSOE) ebenfalls positiv gesonnene Publico weist auf zu wenig Erfahrungen und fehlende Lehrerausbildung hin. Auch muss die Frage gestellt werden, ob es an fehlenden Laptops und mangelnder Anleitung zur "Modernen" liegt, dass Spanien neben der Arbeitslosigkeit auch Spitze bei der Zahl der Schulabbrecher ist. Fast 30 % der Schüler verlassen die Schule vorzeitig – doppelt so viele wie im EU-Durchschnitt.
Ein weiteres Disaster in Sachen Ausbildung in Spanien ist die Grundlage der Dinge. Die Schulen, vor allem die staatlichen, wurden bisher zu Gunsten der Privatschulen bevorzugt, die oft zudem noch in den Händen katholischen Kirche sind. Es fehlt an Lehrern, Lehrmaterial und oft auch an den Klassenräumen, in denen die digitalen Tafeln installiert werden könnten.
Es fehlt an einem durchdachten Konzept, an genügend Lehrpersonal, und an Schulen und Klassenräumen.
Neuerdings wird im spanischen Fernsehen für neue Jobs und Möglichkeiten im Internet geworben. "Busco tu vida en Internet" heißt es da vollmundig. (Suche Deine Möglichkeiten im Internet).Dass was jedes Kind in Europa schon lange weiß, wird jetzt als die Neuigkeit der modernen Zeit in Spanien verkauft.

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